Samstag, 14. Juni 2014

EZB-Zinssenkung und Euro-Ertragskurve

Die Zinssenkung der EZB am 5. Juni 2014 hat mittlerweile zu einer Verflachung der Ertragskurve am kurzen Ende (2 bis 5 Jahre) geführt.

Die Zinssenkung und die flankierenden unkonventionellen Massnahmen legen nahe, dass die EZB die Zinsen bis zu einiger Zeit nach 2016 nicht erhöhen wird.

Das neue Massnahmenpaket hat auch die mittleren Inflationserwartungen gemessen an Inflationsswaps (2y2y) verstärkt, auch wenn die Breakeven-Sätze (inflation spreads) am kurzen Ende angesichts der anhaltenden downside risks unter Druck bleiben.



EZB ringt mit Deflation und einer schleppenden Konjunktur, Graph: Morgan Stanley

Die Zinsstrukturkurve am europäischen Rentenmarkt zeigt, dass die EZB an den Realrenditen für die nächsten fünf Jahre negativ festhalten dürfte. Im Vergleich: Noch vor ein paar Monaten belief sich der Schätzwert auf drei Jahre.



Die Zinsstrukturkurve im Euro-Raum: Die Werte beziehen sich auf heute im Vergleich zum Beginn des Jahres, Graph: Morgan Stanley

Die Zinsstruktur am Rentenmarkt zeigt den Zusammenhang zwischen den Zinssätzen und Laufzeiten von Null-Kuponanleihen ohne Kreditausfallrisiko.

Mit Zinsen nahe null (zero lower bound) und bei einer schwachen Nachfrage der privaten Haushalte setzt die EZB darauf, dass die überschüssigen Ersparnisse Verwendung finden. Dass heisst, dass die Unternehmen beginnen, Schulden aufzunehmen und damit die Konjunktur ankurbeln. 

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